Fürstenhof Wismar

Vor dem Fürstenhof 1, 23966 Wismar

Der Fürstenhof in Wismar wurde ursprünglich als Residenz der mecklenburgischen Herzöge errichtet. Heute hat das Amtsgericht Wismar seinen Sitz in dem Gebäude.

Fürstenhof Wismar - Bild Nr. 1
Haus öffentlich zugänglich

Beschreibung

Der ältere Teil, auch Alter Hof genannt, entstand als zweistöckiges spätgotisches Gebäude als Flügelbau an der St. Georgen Kirche angrenzend in den Jahren 1512/13. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts war dieser Baukörper durch Umbauten seiner gotischen Merkmale weitgehend beraubt. Im Erdgeschoss haben sich jedoch Kreuzgewölbe und Vorhangbogenfenster erhalten.

Der so genannte Neue Hof wurde im Jahr 1553/54 von Herzog Johann Albrecht I. als dreigeschossiges, verputztes Bauwerk nach oberitalienischen Vorbildern errichtet. Der an gleicher Stelle befindliche gotische Festsaal von 1506 musste hierfür abgerissen werden. Sein äußeres Mauerwerk wurde teilweise für den Neubau genutzt.

Die baugeschichtliche wie kunsthistorische Bedeutung dieses Gebäudes geht auf den reichen Fassadenschmuck zurück. Dieser ist teilweise in Haustein (Kalkstein), überwiegend jedoch in Terrakotta ausgeführt. Die Fassaden des Fürstenhofs sind mit Reliefplatten aus der Werkstatt des Statius v. Düren verziert, Portale und Fensterleibungen entsprechend hervorgehoben.

Die Nutzungsgeschichte des bedeutenden Bauwerks ist vielfältig. Ursprünglich errichtet als Residenz der Mecklenburgischen Herzöge war es von 1653 bis 1802 Sitz des obersten Schwedischen Gerichtshofes für die deutschen Provinzen.

Nachdem Wismar 1803 unter die mecklenburgische Herrschaft zurückkehrte, wurde das Bauwerk für sehr unterschiedliche Zwecke genutzt. Der Fürstenhof Wismar war zwischenzeitlich Theater und Lazarett, Pferdestall, Deckstation und herzogliches Palais.

Seit dem Jahr 1876 ist der Fürstenhof Sitz des Amtsgerichtes. Die Deckstation des Landgestüts Redefin wurde 1934 durch eine Armenküche ersetzt, der 1948 das Stadtarchiv folgte. Nach der durchgreifenden und 2002 abgeschlossenen Sanierung bekam das Amtsgericht das Gebäude allein zugewiesen.

Stand: 09.07.2012

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